Autor: Dove, Richard

Unterwegs nach San Borondón

Unterwegs nach San Borondón
Wer war ich, was bezweckte meine Reise? / An Ceuta fuhren wir vorbei, der Zaun, / An dem Flüchtlinge hingen, klirrte leise
Hinüber nach Gabeltariq. Das Grau'n / Des Abendlandes lichtete sich ein Stück, / Gedämpft die Galgenschreie des Alraun.
Sein Himmelsgewölbe nahm Atlas zurück, / Fad schmeckte uns die Hesperidenfrucht. / Atlantiswärts wendeten wir den Blick,

Ergaben uns treuherzig unsrer Sucht. / Das Kreuz des Südens strahlte uns entgegen, / Das eigne Firmament schwand in der Schlucht ...

(Auftakt des Titelgedichts)

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"Der polyphone Klang von Richard Doves Lyrik verdankt sich vor allem der Kunst, ein der Oberfläche abgelauschtes Vokabular und die Stimmen der literarischen Tradition in genaue Bilder aus 'Byrons Gruft' zu verwandeln." - Nico Bleutge, Neue Zürcher Zeitung
"Unterwegs nach San Borondón ist der reichste Gedichtband, den ich seit langem gelesen habe. Ich habe fast den Eindruck, man könne heute ehrlicherweise nur so noch Gedichte schreiben: nach allen Seiten im Gegenwartsraum und in die Vergangenheit offen, Stimmen von überallher empfangend, aus ihrem Echo die eigene Stimme findend." - Albert von Schirnding
Hier finden Sie weitere Informationen über den Gedichtband und den Zyklus, sowie weitere kritische Stimmen.