«Was an Kittners Gedichten aus den Vernichtungslagern am meisten beeindruckt, ist wohl die Stärke und Ungebrochenheit des Subjekts»
Archive: Bücher
Der weinende Fisch
«Alice Koch hat die natürliche Gabe zu schreiben, zu berichten zu vermitteln. Ihre Sprache muß sich nicht anstrengen, weil die authentischen Träume selber vorsagen, welche Wörter und Sätze zu wählen sind. Zusätzliches Interesse wecken die Traumprotokolle, wenn man weiß: Alice Koch/Else Meister war die Ehefrau und Lebensgefährtin von Ernst Meister. Sie hat ihn und sein Werk inspiriert. Da und dort glaubt man die Nähe zu ihm, dem einzigartigen Dichter, in ihnen zu erkennen.»
Büchner Studien 03 – Grammatik einer neuen Liebe
Büchners Liebesutopie verstößt nicht nur gegen Tabus, sie überschreitet die Grenzen subjektiver Vereinzelung, schafft Freiräume für die Lebendigkeit und Beweglichkeit partnerschaftlicher Begegnung, die das bloß Individuelle hinter sich läßt. Der Radikaldemokrat Büchner wußte, daß revolutionäre Veränderung neben der Aufhebung sozialer Unterdrückung und Ausbeutung auch die Beseitigung der «sexuellen Zwangswirtschaft» voraussetzt. Darum skizzierte er in «Danton’s Tod» mit der Marion-Figur die Grammatik einer neuen Liebe.
Heinrich Heines Frauen
Ingrid Straube, 1945 in Jena geboren, lebt heute in Aachen, begann bereits vor ihrem Studium schriftstellerisch zu arbeiten. Während eines Volontariats bei einer Düsseldorfer Zeitung veröffentlichte sie ihre ersten Gedichte. Im anschließenden Studium gab sie einen Lyrik- und einen Essayband im Selbstverlag heraus. Nach ihrer Promotion in Philosophie intensivierte sie ihre Auseinandersetzung mit den Werken Heinrich Heines. Die Autorin beabsichtigt keineswegs, Heines poetische Virtuosität und seinen genialen Witz zu schmälern oder zu bekritteln. Weder Heines brillantes Können noch seine emanzipatorischen Ziele werden infrage gestellt. Die Autorin fand jedoch bei sorgfältiger Lektüre in Heines Schriften ein Vorurteil gegen Frauen, das er literarisch stilisiert. Durch Heines gesamtes Schaffen zieht sich ein Frauenbild, das nach Meinung der Autorin eine Projektion des Mannes ist, und das die Selbständigkeit der Frau leugnet. Indem Heine sich zum kompetenten Sprecher über das «Wesen» der Frau macht, spricht er ihr das Recht auf Selbstbestimmung ab und gerät mit seinen humanistischen Ansichten in Widerspruch. Der vorliegende Band deckt auf, wie die Bevormundung der Frau literarisch ihren Ausdruck findet.
RTB 065 – Spiegelgeschichten
Aus dem Inhalt:
Einführung
- Hans Henny Jahnns Thomas Chatterton:
Düsterkeit und Abtrünnigkeit - «Fifty-fifty»: Zur Bedeutung des Doubles
und der Verdoppelung - Hubert Fichtes Chatterton und Chatterton:
Aufruhr und Profanation - «Die Spur des dunklen Engels»:
Biographische und intertextuelle Motive - Ernst Penzoldts Der arme Chatterton:
Ambivalenz und Verspieltheit
Schluss
EB Bd. 06 – Tigermuschel
EB Bd. 05 – Enkel des Odysseus
RTB 120 – Situationen / Projekte
“Der Mann ist erst ein Baby, dann ein Kind und dann ein Junge, bevor er Mann werden soll. Diesem Jungen gilt mein Hauptinteresse. Der Mann scheint mir fertig, der Junge hingegen vielversprechend zu sein. Den Jungen zu erforschen, ihn darzustellen in hundertfachen Situationen, das ist mein Ziel.”
Will McBride
Die Sammlung E. J.
Nur selten gelangen auf Grund der Umsicht der Verwandten, welche den guten Ruf wahren wollen und homoerotische wie homosexuelle Neigungen verdrängen oder leugnen möchten, Sammlungen wie die E.J.’s auf die Nachwelt. Nur dem Umstand, daß E.J. alleinstehend war und die Sammlung über einen Zwischenhändler in die Hände des Wiener Galeristen Hubert Winter kam, hat sie erhalten. Zum ersten Male öffentlich gezeigt wurde sie als dessen Leihgabe in der Frankfurter Ausstellung «Das Aktfoto».