Autor: Monioudis, Perikles

Der tiefblaue Traum

Ein Liebesroman, ein Unternehmerroman: Die Kunst hat ihren großen Platz in diesem klug erzählten, beziehungsreichen Roman, dessen Handlung in Zürich, Berlin, Boston und in China angesiedelt ist. Ein junger Mann und eine junge Frau, Aimée, Tochter eines bekannten Kunstmalers, ziehen am Ende der 1980er-Jahre einen florierenden Computerhandel mit PC-Clones aus Fernost auf. Sie betreiben den Handel nach den Regeln des Handwerks, verkaufen ihre Ladenkette dann aber doch, um Kunst zu sammeln und die bedeutende Privatsammlung des Kunstmalers zu betreuen. Die beiden gehen später fest davon aus, dass die Maschinen in hundert Jahren alles übernommen haben werden und die einzige Möglichkeit, etwas Menschliches hinüberzuretten, darin besteht, jetzt Kunst zu sammeln, die nicht maschinenlesbar ist. Kunst also, die auch von den Künstlern selbst nicht verstanden wird – so wie die Liebe.

Ein hinreißender Roman über sich wandelnde Haptik, sich verändernde Träume und die stete Suche nach dem Eigentlichen.
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"Mit „Der tiefblaue Traum“ hat Perikles Monioudis einen wunderbaren Roman geschrieben, der ebenso eine kurze Geschichte der Digitalisierung vorlegt wie ein Fragment zu einer Theorie der Kunst im Zeitalter der alles verdrängenden Datenströme. Seine Sprache ist dabei klar, schnörkellos und unaufgeregt, was dem Text, der auf inhaltlicher Ebene keinesfalls arm an Emotionen ist, eine sachliche Note gibt, welche sich immer mal wieder kunstvoll am Inhalt bricht. Was die Figuren angeht, ist es absolut vertretbar, dass deren Innenleben nicht „seziert“ wird, sondern dass sie primär durch ihr Handeln charakterisiert werden. Das führt nicht zu einem Verlust an Tiefe - was man durchaus vermuten könnte -, sondern lässt Raum für eigene Interpretation, was vor allem bei Aimée dazu führt, dass ständig dazu angeregt wird, über sie nachzudenken. Dabei stößt man bei ihr auf einen erstaunlichen Facettenreichtum: Sie ist ebenso leidenschaftliche Liebhaberin wie rationale Unternehmenslenkerin, ebenso kühl kalkulierend in der Gegenwart wie absolut visionär in ihren Zukunftsideen."

-Sascha Dederichs

"Perikles Monioudis gehört zu den wenigen zeitgenössischen Autoren, deren Werk von der beharrlichen Entwicklung einer originären Poetik zeugt."

-Neue Zürcher Zeitung

"Eine solch gute Geschichte lesen wir jetzt wieder im neuen Roman von Perikles Monioudis – ‹Der tiefblaue Traum›, so heißt das Buch.»"

-Joachim Scholl, Deutschlandfunk

"Indem Monioudis Kunst und Technik aufeinanderprallen lässt, entsteht eine surreale Wirkung, die durch das immer wiederkehrende Motiv des Traums verstärkt wird. Und genau in diesen surrealen Momenten liegt die Stärke dieses Romans. So schafft er – wie der Titel bereits andeutet – selbst ein ästhetisches Erleben, das sich der maschinellen Vermittlung entzieht."

-Luana Sarbacher, Schweizer Buchjahr