Verlagsübernahme – Postkarten aus Rom

Ich hasse jeden Zwang.


Ich liebe die Literatur.


Ich reise, um die Jahre nachzuholen, die mir als verlorene erscheinen. Mit gefällt die Geschichte jenes Ukrainers – Tschechow erzählt sie in einem Brief -, der Zar werden, hundert Rubel stehlen und sich davonmachen wollte.


Ich liebe die Hügellandschaften, die langhingezogenen, sanften. Die Hügel Burgunds und des Piemont, die lothringischen und die hohenlohischen, und die runden, gelben Hügel des Kraichgaus, wo ich geboren wurde.


Ich liebe die Erinnerungen, aus denen mein Leben sich zusammengesetzt, die bösen, bedrückenden, die angenehmen, heiteren. So etwa wird sich das Leben auch in Zukunft fortsetzen.

Verlagsübernahme – Wie es kommen wird

Meine Vierzeiler

Vertraute Wörter, Rhytmen, Reime


vier Zeilen, leicht zu verstehn.


Schön, meine Freundinnen und Freunde


bei der Lektüre lächeln zu sehn.

Verlagsübernahme – Auf meine Art

Interview

Welche Antwort geben?


Bin ich belohnt


oder bestraft


so lang zu leben?

LTB 140 – Bei Anruf Klopstock

[…] Sonst verkehrte sich deine erhabene Sicht in ihr Gegenteil:


Ironie, Sarkasmus, zur Not ein pragmatisches Grinsen –


Antwort auf schier nicht vorstellbare Kriege, auf Kapitalismus.


Unsere Smartphones ermöglichen zwar ein quasi „nahtloses“


Sich-Verständigen, doch wer würde, wie du einst, es wagen,


den unermesslich Fernen, einfach so, anzurufen?


Sorry, die Leitung ist schlecht, profan zugeklebt meine Ohren.


Nur in der niederen U-Musik überlebt locker dein Anruf


in den Entgrenzungsversuchen der bleiernen Zeppeline,


oder der rollenden Steine (bevor sie nur noch Moos ansetzten),


auch noch im Aufruf, gegen die Maschine zu wüten … […]

aus dem Titelgedicht Anruf bei Klopstock

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Bei Anruf Mord heißt es in Hitchcocks Welt; in Bei Anruf Klopstock wählt Richard Dove K statt M, aus dem Bedürfnis heraus, über die schiefen
Zeitläufe mit dem Meisterdichter, quasi dem Heavy-Metal-Star des 18. Jahrhunderts, anlässlich seines 300. Geburtstags ein Stück weit ins Gespräch zu kommen. Mitunter durch Verwendung von Kommunikationsformen wie Hexameter oder alkäische und asklepiadeische Ode, die dem seraphischen Hymniker vertraut wären. Berichtet wird in sieben Gesprächsanbahnungen von der Enge eines arg säkularen Lockdowns (I), von der Verstrickung in die zu seiner Zeit kaum vorstellbare Stacheldrahtsprache zeitgenössischer Kriegsführung (II), sowie von Ausbruchsversuchen in den (von Edward Said in der Zwischenzeit dekonstruierten) „Orient“ arabisch-persischer Ghaselen (III), in weinselige und numinose Scheinwelten (IV & V), in die Un- bis Überpersönlichkeit von Internet-Collagen (VI) und, zu guter Letzt, in postcelansche Lieder „jenseits der Menschen“ (VII). Auch wenn das Telefonat zwangsläufig fehlschlägt, entsteht immerhin ein Nachdenken über das Gefälle zu einer
recht anders gearteten Epoche.

RTB 123 – Eulen. Spiegel. Sterne.

Der Mann, der Landschaften sammelt, und sein Bruder. Der Junge, der beim Pflastermaler lebte. Die Nacht im Flugzeug zwischen Angst und
Glück. Der altgewordene Erotiker, der den Mars beobachtet.

Vier Erzählungen Friedrich Kröhnkes, die bisher nicht in Buchform oder überhaupt noch nie erschienen sind. Sie sind für diese Ausgabe neu durchgesehen, kleine Fehler wurden korrigiert, die Texte an wenigen Stellen behutsam bearbeitet.

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„Friedrich Kröhnke hat eine ganz besondere Art Dinge, Menschen, Situationen zu beschreiben, die mit nur wenigen Worten, wenigen Sätzen lebendig werden. Hinzu kommt sein besonderer Humor, der sich ausdrückt in lakonischen Sätzen und Wiederholungen. Und dann hat dieses Bändchen ein ganz bezauberndes Cover.”

-Peter Hedenström auf facebook

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Inhalt:


Sagen wir es sind Landschaften


Rheinfahrt


brace– brace–


Eulen. Spiegel. Sterne.

 

RTB 122 – Echnaton in der Oper (1984)

Inhalt:

I          Echnaton in der Oper – von Bernhard Albers


II        ECHNATON. Oper in drei Akten – von Philip Glass


III      Im Horizont des Aton – von Ulf von Rauchhaupt

“Akhnaten” ist die letzte einer Reihe von wenigen Künstleropern nach Richard Wagner. Neben Richard Strauss, Franz Schreker und Benjamin Britten wären noch Hans Pfitzner und Paul Hindemith zu nennen.

RTB 064 – Briefe 1955-1983

Die Liebe zur Literatur hat sie zusammengeführt: Hans Bender , den Schriftsteller und Herausgeber in Mannheim und Köln, und Rainer Brambach, den Gartenbauarbeiter und Lyriker in Basel. Briefe über Bücher und Autoren, Freunde und Frauen, über den Beruf, den Alltag und was sie mehr bewegt als die Tendenzen oder Moden der Zeit: das Handwerk ihres Schreibens.


Spontante, heitere, traurige, ganz persönliche Briefe, die eindrucksvoll die Freundschaft dokumentieren und zudem Einblicke vermitteln in die Literaturgeschichte jener vergangenen Tage.

LTB 139 – Klüfte / Klagen / Klärungen

Wunsch

In Räume möcht’ ich stürzen, ohne Ende,


ohn’ Dach und Boden, ohne enge Wände,


und gleiten durch des Weltenraumes Kluft!


Hinab, hinab in ungeahnte Tiefen,


wo Sphärengeigen lockend nach mir riefen,


und mich umfinge wundersamer Duft …

Losreißen möcht’ ich mich von dieser Erde,


daß frei und rein und sorgenlos ich werde


und leichtbeflügelt wie der Frühlingswind!


Daß nicht der trübe Alltag mich gefangen,


geknechtet hielte: dies ist mein Verlangen! –


… Ob ich den Weg wohl einmal, einmal find’?

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Mit diesem Band wird das lyrische Debüt des Dichters zugänglich gemacht. Der Abdruck der Gedichte in dieser Ausgabe entspricht der im Leipziger Sphinx-Verlag 1914 erschienen Originalausgabe.

LTB 138 – Zurichtungen

Irma

diese helllichte Lichtung


soll dein Zuhause sein


ich halte dich unten


ich halte dich klein

auf dich wartet Qual


hier sollst du gebären


hier sollst du ackern


mit Mühsal dich nähren

deine Kinder und Enkel


werden sich plagen


deine und eigene


Wunden und Narben

weiterzutragen


weiterzugeben


weiterzuleben

im seelischen Elend


im psychischen Dreck


in der eigenen Scheiße


dem besten Versteck

RTB 121 – Ikone Stefan George

“Stefan George war homosexuell; er hat’s erfunden.”

Rainer Werner Fassbinder in: ‘Satansbraten’ (1976)

 

„Zum erstenmal gibt es eine Publikation, in der der Freundeskreis um meinen Onkel Wolfgang als bedeutende Gruppierung im Nachleben des Dichters und seines Kreises vorgestellt wird. Ich gehöre selber dazu, und empfinde es als eine Qualität Ihrer Darstellung, dass Sie die bekannten Streitfragen beiseite lassen und keine Werturteile fällen.“

Melchior Frommel

Dieses Buch versucht den eigensinnigen Weg Stefan Georges als Dichter und Homosexueller nachzuzeichnen.