Weißglas, Immanuel

(1920, Czernowitz – 1979, Bukarest)

 

Über Immanuel Weißglas:

Immanuel Weißglas, geboren 1920 in Czernowitz, starb 1979 in Bukarest.

Vallejo, César

(1892, Santiago de Chuco – 1938, Paris)

 

Über César Vallejo:

César Vallejos Werk stellt den radikalsten Bruch mit der lyrischen Tradition in der ersten Hälfte des Jahrhunderts in der spanischen Sprache dar und beeinflußte maßgeblich die Entwicklung der Literatur.

«Wenn es in der spanischen Sprache einen Dichter gibt, dem Geschichte Wahl und Schicksal gleichzeitig war, eine Leidenschaft, an der man teilhat und die man weitergibt, so war César Vallejo dieser Dichter. Der Peruaner richtet nicht; ebenso wie Whitman nimmt er teil, allerdings umgekehrt: er ist nicht Kläger, sondern Opfer.»

Octavio Paz

Shmueli, Ilana

(1924, Czernowitz – 2011, Jerusalem)

 

Über Ilana Shmueli:

Ilana Shmueli, 1924 in Czernowitz geboren, seit 1944 in Israel, arbeitete über lange Jahre als Sozialpädagogin in Tel Aviv. Sie starb im November 2011 in Jerusalem. Im Suhrkamp Verlag liegt ihr Briefwechsel mit Paul Celan vor, im Rimbaud Verlag sind ihre Gedichte «Zwischen dem Jetzt und dem Jetzt», ihre Erinnerungen «Ein Kind aus guter Familie» und «Zeitläufe – ein Brief» erschienen.

Zuletzt erhielt sie 2009 den Theodor-Kramer-Preis für Schreiben im Widerstand und im Exil.

Schwedhelm, Karl

(1915, Berlin – 1988, Braunsbach-Steinkirchen)

 

Über Karl Schwedhelm:

Karl Schwedhelm, 1915 in Berlin geboren, studierte neuere deutsche Literaturgeschichte. Im Krieg war er Soldat. Seit 1947 Lektor beim Süddeutschen Rundfunk, dessen Literaturabteilung er 1955 übernahm und bis 1978 leitete. Schwedhelm war seit 1973 Mitglied der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur. Er veröffentlichte 1955 seinen einzigen Gedichtband «Fährte der Fische». Daneben war er als Herausgeber, Übersetzer und Essayist tätig. Schwedhelm starb 1988.

Schmied, Wieland

(1929, Frankfurt am Main – 2014, Vorchdorf)

 

Über Wieland Schmied:

Wieland Schmied, geboren 1929 in Frankfurt am Main, emeritierter Professor für Kunstgeschichte, hat sich über Jahrzehnte gleichermaßen mit Fragen der bildenden Kunst wie der Literatur beschäftigt. Dabei gehören der Maler Giorgio de Chirico und der Dichter Ezra Pound zu den Figuren, mit denen er sich am intensivsten auseinandergesetzt und über die er immer wieder geschrieben hat. Wieland Schmied, der mit dem Friedrich-Märker-Preis für Essayisten und dem Theo-Wormland-Preis für sein kunstschriftstellerisches Werk ausgezeichnet wurde, war von 1995 bis 2004 Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Er starb 2014 in Vorchdorf, Oberösterreich.

Schablewski, Frank

Foto: J.P. Morgan


(1965, Hannover)

 

Über Frank Schablewski:

Vita
Geboren 1965 in Hannover und dort aufgewachsen. Ab 1985 Studium der bildenden Kunst sowie Studium der Literatur an der staatlichen Akademie der bildenden Künste in Düsseldorf. Seitdem entstehen interdisziplinäre Arbeiten mit Künstlern zu eigenen Gedichten.

Seit 1987 Tanzstudien in Deutschland, der Schweiz und Frankreich. Hieraus entwickelte sich eine intensive Auseinandersetzung als Dichter und Performer mit Tänzern und Choreographen über Tanz und Sprache. Auf Festivals für modernen Tanz wurden die choreographierten Gedichte in Deutschland, Frankreich und Spanien gezeigt. Seit 2001 längere Auslandsaufenthalte. Neben dem literarischen Schaffen entstehen Katalogtexte und literarische Kunstreden, sowie Übertragungen aus dem Englischen und dem Hebräischen. In jüngster Zeit beschäftigen sich zunehmend Komponisten mit seinem lyrischen Werk.

Einladungen zu den Poesiefestivals nach Berlin (2005), nach Basel (2006, 2014), nach Dornbirn (A) 2007 und Istanbul (2008, 2009, 2016), zur dOCUMENTA13 und Festivals für Neue Musik u.a. Eclat 2014, Stuttgart, OPENING 15, Trier, Beethovenfest, Bonn, 2017. Ausgewählte Gedichte wurden ins Spanische und Hebräische (www.lyrikline.org) sowie ins Slowenische übersetzt. Er lebt in Düsseldorf.

 

Bibliographie:

Ein Paar aus vier Menschenhälften. Roman. Rimbaud: Aachen 2020.
Engelkadaver. Visuelle Poesie. azul press, Maastricht 2018.
Havarie. Prosa. Rimbaud: Aachen 2015.
Ronny Someck, Nägel. Nachdichtungen. azul press, (NL) 2012.
Walt Whitman. Liebesgedichte. Nachdichtungen. Rimbaud: Aachen 2011, 2. Aufl. 2017.
Nebengeräusche. Gedichte. Rimbaud: Aachen 2005.
Eros Ionen. Gedichte. Rimbaud: Aachen 2003.
Mauersegler. Gedichte. Rimbaud: Aachen 2002, 3. Aufl. 2015.
Wasserfelle. Gedichte. Rimbaud: Aachen 2001.
Lauffeuerpausen. Gedichte. Rimbaud: Aachen 1999, 2. Aufl. 2001.
Süssholzköpfe. Gedichte. Edition Pitstop: Düsseldorf 1998 (vergriffen).

Veröffentlichungen in Zeitungen und Zeitschriften,
u.a. «Sprache im technischen Zeitalter»,
hrsg. Literarisches Colloquium Berlin,
und «DIE ZEIT».

 

Preise, Stipendien
2019 Projektstipendium Dr.-Bernhard-Albers-und-Dr.-Reinhard-Kiefer-Stiftung
2018 Projektstipendium Dr.-Bernhard-Albers-und-Dr.-Reinhard-Kiefer-Stiftung
2017 Projektstipendium Dr.-Bernhard-Albers-und-Dr.-Reinhard-Kiefer-Stiftung
2016 Istanbulstipendium der Kunststiftung NRW
2015 Übersetzerstipendium Straelen
2013 Übersetzerstipendium Hebräisch München
2009 Förderstipendium der Sparkassen-Kunst-Stiftung-der-Kreissparkasse-Heinsberg und der Sparkassen-Kulturstiftung Rheinland
2007 Arbeitsstipendium Kunststiftung NRW
2007 Türkeistipendium der Staatskanzlei NRW
2004 Reisestipendium Israel der Stadt Düsseldorf
2003 Förderpreis für Literatur der Stadt Düsseldorf
2003 Reisestipendium Türkei des Landes Nordrhein-Westfalen
2002 Künstlerdorf Schöppingen – Stipendium
2001 Amsterdam-Stipendium
2001 Förderung durch die Stiftung Kunst und Kultur NRW
2001 Reisestipendium für Israel von Stadt, Land und Bund
2001 Arbeitsstipendium der Stadt Düsseldorf
1999 Förderung durch die Stiftung Kunst und Kultur NRW
1997 Stipendium der Hermann-Haake-Stiftung, Stuttgart
1995 Publikumspreis beim 1. Düsseldorfer Dichterpreis

 

Sanjosé, Àxel

(1960, Barcelona)

 

Über Àxel Sanjosé:

Àxel Sanjosé wurde 1960 in Barcelona geboren und lebt seit 1978 in München. Er studierte Germanistik und ist haupt­beruflich für ein Design- und Kommunikationsbüro tätig, daneben Lehrbeauftragter am Institut für Komparatistik der Universität München. Von ihm sind bislang die Gedichtbände Gelegentlich Krähen und Anaptyxis erschienen. Außerdem übersetzt er Lyrik aus dem Katalanischen und dem Spanischen.
Zuletzt erschienen sind ein zweisprachiger Auswahlband mit übersetzten Gedichten von Màrius Torres, sowie Sanjosés neuer Gedichtband Das fünfte Nichts.

Rübner, Tuvia

(1924, Pressburg – 2019, Merchawia)

 

Über Tuvia Rübner:

Tuvia Rübner wurde 1924 in Preßburg (Bratislava) geboren. Seine Muttersprache ist Deutsch, Slowakisch lernte er privat. 1938 Ausschluß vom Schulunterricht wegen seiner jüdischen Herkunft. 1941 gelangte er als einziger seiner Familie mit dem letzten Flüchtlingstransport aus der Slowakei nach Palästina.


Zwölf weitere Jahre lang schreibt er noch Gedichte in der Sprache, die er nicht mehr spricht, bis er 1953 ins Hebräische hinüberwechselt.


In Deutschland, wo er Mitglied der Darmstädter und Mainzer Akademien ist, bekam er 1999 den Jeanette-Schocken-Preis (gegen Unrecht und Gewalt, gegen Hass und Intoleranz), den vor ihm unter anderem Louis Begley und Imre Kertesz erhielten sowie den Paul-Celan-Preis für seine Übersetzung von Agnons Roman «Shira».

Sein dichterisches Formgefühl verhindert dabei jede Beliebigkeit. Bemerkenswert ist auch, dass er kein Selbstmitleid, keine Wehleidigkeit kennt und dass er vieles nur andeutet. Es schimmert Trauer durch, tiefer
Schmerz um den menschlichen Verlust. Dem gegenüber steht ein leichter Ton in dem Beschreibenden des Lebens in seinen Gedicht. Die Gegenwart blendet Tuvia Rübner dabei keineswegs aus.


2008 erhält Tuvia Rübner schließlich den Literaturpreis des Landes Israel, die höchste literarische Auszeichnung dort. Von der Kritik wird er zu den erstrangigen europäischen Nachkriegsdichtern gezählt.


2012 bekommt er den Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung für sein Lebenswerk verliehen


Am 27. März 2012 hat die Jury des KAS-Literaturpreises bekannt gegeben, dass Tuvia Rübner der diesjährige Preisträger ist.

«Tuvia Rübner und sein Werk sind ein Anwalt für das Leben, die Menschenrechte, die Freiheit und den Frieden.»

Hans-Gert Pöttering
Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung

www.kas.de/…/…/71.11224

Der Preis wurde am 10. Juni 2012 in Weimar verliehen.

www.kas.de/…/…/33.31280

Rosenkranz, Moses

(1904, Berhometh – 2003, Lenzkirch-Kappel)

 

Über Moses Rosenkranz:

Moses Rosenkranz kam zur Welt im Jahr 1904 in Berhometh am Pruth, einem kleinen Dorf im Norden der Bukowina. Diese war damals noch ein Kronland der Habsburgermonarchie, mit einem bunten Völkergemisch von Ruthenen, Polen, Rumänen, Deutschen und Magyaren. Im Osten grenzte sie an das Zarenreich. Die Eltern waren Bauern; er wuchs heran als siebtes von neun Kindern.

Die Kindheit verbrachte er bis zum 1. Weltkrieg in den Dörfern zwischen Pruth und Czeremosch. Dann folgten Flucht, der Tod des Vaters, völlige Verarmung; danach Wanderjahre auf Arbeitssuche, später Nazilager, dann zehn Jahre Gulag aus politischen Gründen; danach, im volksrepublikanischen Bukarest, weiterhin nur eingeschränkte Freiheit und erneute Bedrohung. Darum Flucht in den Westen. Das bedeutete für ihn: in die Fremde.

Auch im modernen Literaturbetrieb ein Fremder, lebte er zurückgezogen in einem Dorf im Hochschwarzwald. 92-jährig erblindete er plötzlich und starb sieben Jahre später, am 17. Mai 2003.

Nick, Dagmar

(1926, Breslau)

 

[Foto: Dagmar Nick (links) und Christoph Leisten (rechts)]

 

Über Dagmar Nick:

Dagmar Nick, geboren 1926 in Breslau, ab 1933 in Berlin, gehört zu den wichtigsten deutschsprachigen Lyrikerinnen nach 1945. Seit 1947 veröffentlichte sie zahlreiche Lyrik- und Prosabände, Reisebücher und Hörspiele. Sie ist Mitglied des PEN und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und lebt heute in München. Seit 1990 erscheint ihr Werk im Rimbaud Verlag.

Auszeichnungen u.a.: Liliencron-Preis der Stadt Hamburg 1948, Eichendorff-Literaturpreis 1966, Ehrengabe zum Andreas-Gryphius-Preis 1970, Roswitha-von-Gandersheim-Medaille 1977, Tukan-Preis der Stadt München 1981, Kulturpreis Schlesien des Landes Niedersachsen 1986, Schwabinger Kunstpreis für Literatur der Stadt München 1987, Andreas-Gryphius-Preis 1993, Silbermedaille «München leuchtet» der Landeshauptstadt München 2001, Jakob-Wassermann-Literaturpreis der Stadt Fürth 2002, Ernst-Hoferichter-Preis 2006, Bayerischer Verdienstorden 2006, Horst-Bienek-Preis für Lyrik 2009.