Schönwiese, Ernst

(1905, Wien – 1991, Wien)

 

Über Ernst Schönwiese:

Ernst Schönwiese, 1905 in Wien geboren, starb 1991 in seiner Geburtsstadt. Vor dem Krieg arbeitete er als Publizist und Dozent. Nach dem Krieg war er Programmdirektor beim Österreichischen Rundfunk, wo er für die Literaturvermittlung große Verdienste erwarb. Zugleich war er als Herausgeber einer Literaturzeitschrift und als Übersetzer tätig.

Kröhnke, Friedrich

(1956, Darmstadt)

 

Über Friedrich Kröhnke:

Friedrich Kröhnke, geboren 1956, lebt als freier Autor in Berlin. 2001 erschien “Murnau Eine Fahrt“, 2006 der Roman “Samoa oder Ein Mann von Fünfzig Jahren” und 2012 “Die Weise von Liebe und Tod” bei Rimbaud als Originalausgabe.


Sein aktueller Roman erschien 2023 unter dem Titel: “Spinnentempel

Aus dem Ammann Verlag wurden besondere Bücher übernommen: die Romane “Aqualand” und “P14“.

Gelman, Juan

(1930, Buenos Aires – 2014, Mexico-Stadt)

 

Über Juan Gelman:

Der am 3. Mai 1930 in Buenos Aires als Sohn jüdischer Einwanderer aus der Ukraine geborene Dichter und Journalist Juan Gelman hat zu seinen Lebzeiten fast alle bedeutenden Literaturpreise erhalten, die in der spanischsprachigen Welt vergeben werden, u.a. den Argentinischen Nationalpreis für Poesie (1997), den mexikanischen Literaturpreis Juan Rulfo (2000), den Ibero­amerikanischen Poesiepreis Pablo Neruda (2005), den spanischen Poesiepreis Reina Sofía (2005) und den Cervantes-Literaturpreis (2007).

Sein 31 Gedichtbände umfassendes lyrisches Werk wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt. Welche Wertschätzung Gelman vor allem auch bei seinen Dichterkollegen genießt, zeigt der Nachruf des großen mexikanischen Dichters José Emilio Pacheco, der seinem am 14. Januar 2014 in Mexiko-Stadt verstorbenen Freund einen Ehrenplatz im Dichter-Olymp zuwies. Für Pacheco war Gelman bis zu seinem Todestag der bedeutendste lebende Dichter spanischer Sprache. Sein Tod machte ihn zu einem Klassiker der Moderne.

Gelman musste für seinen Traum von der Revolution in Latein­amerika einen hohen Preis bezahlen. Im Jahre 1975 wurde er von den Montoneros, einer argentinischen Guerillaorganisation, die der Regierung von Isabel Perón ein gewaltsames Ende setzen wollte, nach Rom geschickt, um in Europa für die argentinische Revolution zu werben. Dort überraschten ihn 1976 die Nachrichten vom Militärputsch und von der Entführung seines Sohnes und seiner schwangeren Schwiegertochter. Erst nach seiner Rückkehr aus dem europäischen Exil im Jahre 1988 konnte Gelman die Aufklärung dieser Verbrechen in Angriff nehmen. Die Leiche des ermordeten Sohnes wurde 1989 gefunden; der Verbleib der Schwiegertochter ist bis heute ungeklärt, jedoch konnte Gelman nach einer langjährigen Suche seine Enkelin im Jahre 2000 in Montevideo auffinden, wo sie von einem Polizistenehepaar «zwangsadoptiert» worden war.

Was ihm sein Heimatland Argentinien an Leid zumutete, geht weit über das hinaus, was Menschen gemeinhin zu ertragen vermögen. Dass Gelman nicht an seinem Schicksal zerbrach, hat er vor allem der Poesie zu verdanken. So hinterfragt er auch in seinen späten Gedichten das grausame Geschehen unter der Militärdiktatur und dessen schwierige Aufarbeitung nach der Rückkehr zur Demokratie. Neben dem Leid und der Poesie kreisen seine Gedichte um die Themen Kindheit, Liebe, Tod und soziale Gerechtigkeit, die er immer wieder aufgreift und aus anderen Perspektiven beleuchtet. Gelmans Dichtkunst – «Die Bäume zeigen ihr Alphabet», heißt es im Gedicht «Neuigkeiten» (S. 119) – reicht von einem «gesprochenen Guernica» (Jorge Boccanera) bis hin zu feinsinnigen und schönen, meist seiner zweiten Frau Mara gewidmeten Liebesgedichten. Wer von einem politischen Kopf wie Gelman politische Lyrik im Stile des sozialistischen Realismus eines Louis Aragon erwartet, wird enttäuscht sein; wer hingegen Sinn hat für außergewöhnlichen Bilderreichtum, eingebettet in eine fein gewobene Alltagssprache, wird bei Gelman seine Freude haben:

Jemand gießt die Sterne,
und das Holz wächst.

(«Herbsten»)

Bachmann, Guido

(1940, Luzern – 2003, St. Gallen)

 

Über Guido Bachmann:

Guido Bachmann, geboren am 28. Januar 1940 in Luzern, starb am 19. Oktober 2003 in St. Gallen.
Jürgen Buchmann, geb. 1945 in Obernkirchen/Schaumburg-Lippe, aufgewachsen in Lüneburg. 1974 Promotion in Klassischer Philologie und Philosophie in Konstanz, von 1975 bis 2005 Lehrender an der Universität Bielefeld. Lebt seit 2006 als freier Schriftsteller in Werther/Westfalen. Poetische Prosa, Übersetzungen und Essayistik.

Canetti, Elias

(1905, Russe – 1994, Zürich)

 

Über Elias Canetti:

Elias Canetti war ein Schriftsteller und Aphoristiker deutscher Sprache. Im Jahre 1981 wurde Canetti mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet.

Mayer, Hans

(1907, Köln –  2001, Tübingen)

 

Über Hans Mayer:

Hans Mayer war ein deutscher Literaturwissenschaftler. Er betätigte sich auch als Kritiker, Schriftsteller und Musikwissenschaftler und fand dort Anerkennung.

Schultze, Bernard

(1915, Schneidemühl – 2005, Köln)

 

Über Bernard Schultze:

Bernard Schultze wurde 1915 in Schneidemühl, Westpreußen geboren. 1934 bis 1939 studierte er an der Hochschule für Kunsterziehung (Berlin) und an der Kunstakademie Düsseldorf. 1939 bis 1945 war er Soldat. 1944 wurden alle bis dahin entstandenen Arbeiten durch einen Bombenangriff vernichtet. 1947 zieht er nach Frankfurt am Main. Erste informelle Bilder entstehen 1951. 1952 war dann die legendäre «Quadriga»-Ausstellung in Frankfurt mit K. O. Götz, Otto Greis und Heinz Kreutz. 1955 heiratete er die Künstlerin Ursula Bluhm. 1958 zeigt die Galerie Daniel Cordier in Paris eine Einzelausstellung. 1961 entstehen erste «Migof»-Arbeiten und Zungen-Collagen. 1967 und 1969 erhält er die Kunstpreise der Städte Darmstadt und Köln. Seit 1968 lebt er in Köln. 1981 wird er Titularprofessor des Landes Nordrhein-Westfalen. Weitere Kunstpreise und große Ausstellungen krönen seinen Lebensweg. Schultze stirbt 2005 in Köln.

Kanclerz, Andrzej

(1963, Tarnowitz)

 

Über Andrzej Kanclerz

Andrzej Kanclerz, geboren 1963 in Tarnowskie Góry (Tarnowitz, Ober­schlesien), wo er auch heute noch lebt; Studium der Polo­nistik; Musiker, Lehrer und Bibliothekar; Mitglied im «Związek Literatów Polskich» («Ver­band Polnischer Schriftsteller») und im «Górno­śląskie Towarzystwo Literackie» («Ober­schlesische litera­rische Ge­sell­schaft»); einer der Mit­begründer von «Tarnogórski Kabaret Literacki Tarnina» («Tarnowitzer Literarisches Kabarett Schlehdorn»).

Ausländer, Rose

(1901, Czernowitz – 1988, Düsseldorf)

 

Über Rose Ausländer

Die deutsch-jüdische Dichterin Rose Ausländer wurde 1901 in Czernowitz geboren, im damaligen österreichischen Kronland Bukowina. Beginnend mit dem Ersten Weltkrieg wurde die Bukowina zum Spielball der Interessen umliegender Staaten. Damit einhergehende Wirren haben der multiethnischen und vielsprachigen Universitätsstadt Czernowitz stark zugesetzt. Zum alten Glanz in der Zeit der österreichisch-ungarischen Monarchie fand man nie wieder zurück.

Bereits mit 20 Jahren musste die Dichterin ihre Heimat verlassen, weil die Mutter die Familie nach dem Tod des Vaters nicht mehr ernähren konnte. Die Tochter wanderte in die USA aus, pendelte aber wiederholt zwischen Amerika und Europa. Im Zweiten Weltkrieg stand sie der alten Mutter in Czernowitz bei und entging nur knapp dem nationalsozialistischen Terror. Erzwungener­maßen wurde die Dichterin zur Nomadin und pendelte zwischen Czernowitz, Wien, Bukarest, New York und Düsseldorf. Sie schuf in 70 Jahren ein lyrisches Meister­werk und prägte die deutsche Poesie des 20. Jahrhunderts nachhaltig.

Rose Ausländer starb 1988 in Düsseldorf.

Moore, Marianne

(1887, Kirkwood – 1972, New York)

 

Über Marianne Moore:

Marianne Moore, geboren am 15. November 1887 in Kirkwood, Missouri, gestorben am 5. Februar 1972 in New York. Sie studierte am Mädchencollege von Bryn Mawr und graduierte dort 1909. Seit 1915 veröffentlichte sie Gedichte, später auch essayistische Texte und gab von 1925 bis 1929 die New Yorker Zeitschrift The Dial heraus. Ihr Werk ist in 15 Büchern gesammelt. Marianne Moore zählt zu den großen Dichte­rinnen und Dichtern der amerikanischen Moderne im 20. Jahrhundert. Ihr Werk wird noch heute als herausragend geschätzt.