Gedichte aus zehn Jahren
(Lyrik-Taschenbuch Nr. 58)
76 S., brosch., 2006
ISBN 978-3-89086-584-3
"Es geht um ein Abtasten der alltäglichen Topographien nach neuer Intensität. Das Licht dieser Texte sind die Reflexe von Spiegelungen, ein helldunkles Zwielicht auch, das seismographisch Verwandlungen anzeigt."
- Angelika Overath, Neue Zürcher Zeitung
tasten, worauf die buchstaben längst abgetragen sind
in ferne räume, wo sie von bildschirmen leuchten
in immer neuen variationen deiner worte,
die fremde augen wärmen und weiten, während
du weiterschreibst, blindlings wissend vor schmerz
und glück, zwischen trance und tränen die ganze nacht,
für die du zu müde bist, bis du davon erwachst,
im schatten des lichts, dass die bewegung deiner finger
all deine vielen facetten ins gegenüber schleift
und wieder zu dir zurück, wo du dich beginnen kannst,
tief unter den unsichtbaren zeichen, die sich dir zutragen,
leise und leicht, um dich hinüber ins freie zu tasten.