Autor: Bender, Hans

Verlagsübernahme - Einer von ihnen

Aufzeichnungen einiger Tage

102 S., Erstauflage: 1979
Übernahme aus dem Hanser Verlag

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Als im Jahr 1987 Bruderherz vorlag, war das sozusagen der späte Abschied von der Kurzgeschichte oder Geschichte, wie Hans Bender lieber sagte. Er hatte sich längst, seit 1970, einer anderen literarischen Form zugewandt: der Aufzeichnung. In einem Interview definierte er sie: „Eine Aufzeichnung soll die Konzentration eines Gedichtes erzielen, ohne dessen Stilgebärde, dessen Angestrengtheit oder gar dessen Schmuck. Die eigene Stimme soll aus der Aufzeichnung sprechen, die Erfahrung, der Gedanke, die Einsicht.“ 1971 waren im Literarischen Colloquium Aufzeichnungen einiger Tage erschienen, ein schmales Heft, das 1979 in Einer von ihnen aufgenommen wurde, der ersten Sammlung mit den Aufzeichnungen der Jahre 1970 bis 1979. Obwohl er gerne Tagebücher las – Julien Green, Jules Renard, Albert Camus gehörten zu seinen Favoriten – hatte er sich gegen tägliche Notizen entschieden. Es gab nur eine Ausnahme, die er in einer Nachbemerkung am Ende des Buches erklärt: „Die Seiten unter dem Titel ‚Einunddreißig Tage‘ erschienen in einem Sammelband Kölner Autoren (Notizbuch. Neun Autoren Wohnsitz Köln, 1972). Einen Monat lang sollte Tagebuch geführt werden.“ Und dann steht da noch in dieser Nachbemerkung: „Der Leser folgt den Aufzeichnungen von der Gegenwart zurückgehend in die Vergangenheit.“ [Weiterlesen]

Hans Georg Schwark